Schmerzlicher Verlust - E39 (Moon)

Er stand auf und wischte sich die Tränen vom Gesicht. 

"Geh nach Hause! Lass mich allein!" befahl er Ngzorr, bevor er sich wieder abwandte und am Riss entlang ging.

"Meister, sie ist es nicht wert! Sie war eine Caalaerin. Nur ein Forschungsprojekt! Wir werden leicht ein neues finden. Aber nur, wenn wir am Leben bleiben. Kommen Sie, bevor wir auch sterben!" versuchte Ngzorr ernaut seinen Meister zum Gehen zu bewegen.

"SCHWEIG!" donnerte dieser mit einem solchen Stimmaufwand, dass Ngzorr erschrocken zusammen fuhr.

"Geh endlich!" flüsterte er dann mit mühsam Tränen unterdrückender Stimme.

Wie konnte er so reden? Sie war mehr für ihn gewesen. Nicht nur ein x-beliebiges Forschungprojekt. Sie war sogar mehr als eine Tochter für ihn gewesen. Er konnte es selbst nicht richtig beschreiben, was sie war. Eben alles für ihn. Er hatte sie nur sehen brauchen und jeder Tag war gut geworden, egal wie schlecht der Rest verlief.

Nach einer Weile hörte er, wie Ngzorr sich leise zum Gehen wandte. Als seine Schritte verklungen waren, verschluckte ihn wieder die undurchdringliche Stille.
Und mit ihr kam die unüberwindliche Trauer. Trauer, wie sie nicht schmerzlicher sein kann.

Doch plötzlich glaubte er ein leises Geräusch zu hören. Es schien aus dem Riss zu kommen und klang wie das Rascheln von Stoff auf Felsen. Oder waren es doch nur vereinzelte Steine, die den Abgrund hinunterpolterten und deren Echo so sehr verzerrt war, dass sein Gehirn ihm so etwas vorspielte? Nein, das wollte er nicht glauben. Im Gegenteil, er schöpfte wieder Hoffnung. Vielleicht war Anitra doch nicht tot, wie er geglaubt hatte? 

Ein kleiner verzweifelter Hoffnungsschimmer ergriff Onnaro...
 

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