Die  Perlen von Caala~Elen Spielregeln Eingang E-Mail Übersicht

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Unüberwindliche Trauer? - E40 (Anna Wagenhäuser)

Ein Störfall E43
Tief besorgt schritt Ngzorr zur Ausgangsschleuse des Labors. Es war nicht gut, seinen Meister in diesem Zustand alleinzulassen! Genie und Wahnsinn liegen oft nur allzu nahe beieinander. An Onnaros Genie jedenfalls konnte es keinen Zweifel geben...

Es ist nur die Leidenschaft für seine Wissenschaft! versuchte Ngzorr sich selbst einzureden. Aber er vermochte es nicht wirklich zu glauben.

Noch etwas war beunruhigend. Vulkanische Eruptionen, stark genug, um selbst die enorme magische Abschirmung des Laborsicherheitstraktes zu gefährden - so etwas konnte natürlich vorkommen. Ein seltener Unfall. Immerhin war es ein reichlich merkwürdiger Zufall, daß es gerade jetzt geschah,  nach jener denkwürdigen Senatssitzung. Onnaro hatte mächtige Feinde!

Die äußere Sicherheitshülle war intakt, so daß Ngzorr die Hilfe eines Magiekundigen von außerhalb benötigte, um die Kuppel zu verlassen. Hoffentlich war gerade jemand nah genug... Sorgfältig nahm er einen Mentalscan der nahen Umgebung vor. Einen Augenblick glaubte er fast, zwei mentalschwache Wesen spüren zu können, womöglich Caalaer. Oder doch nicht? Wie hätten Caalaer hierher gelangen sollen? Er musste sich irren! 

In der Gegenrichtung stieß er unvermittelt auf Natterru, den obersten Heerführer und zukünftigen Häuptling. Ausgerechnet jetzt! Noch so ein Zufall... sei auf der Hut! dachte er, als er die Barriere durchquerte.

"Schadensmeldung!" forderte Natterru militärisch knapp. Seinem Gesicht war keine Regung anzumerken.

"Onnaro ist leicht verletzt. Nichts Ernsthaftes. Sonst keine Personenschäden. Aber wir haben das Versuchstier verloren!" Es schien Ngzorr klüger, nicht ausdrücklich darauf hinzuweisen, daß Anitra nicht einfach tot, sondern verschwunden war.  "Ein unermeßlicher Verlust für unsere Forschungen über..."

"Oh, ihr Wissenschaftler! Manchmal glaube ich, in maßloser Überschätzung euerer Arbeit verliert ihr deren Zweck ganz aus den Augen." Natterru hatte nie einen Hehl aus seiner Ansicht gemacht, daß Forschung lediglich ein notwendiges Übel war und ausschließlich militärischen Zwecken zu dienen hatte. "Aber vielleicht tröstet es Euch ein wenig: Ich hätte ohnehin bald den Befehl geben müssen, die Caalaerin zu schlachten. Sie stellt ein viel zu großes Gefahrenpotential dar. Es hat bereits einen Störfall im militärischen Geheimlabor gegeben. Dabei sind zwei magisch manipulierte Caalaer unkontrolliert freigesetzt worden! Einer konnte entsorgt werden, aber ein kleines Mädchen ist aus ungeklärten Gründen entkommen.

"Karrikra?!"

"Ja, das war wohl der Name. Du weißt, was das für uns bedeutet!" Natterru sah Ngzorr prüfend an.

Der versuchte seine sich überstürzenden Gedanken zu ordnen. Hatten Natterru und die Militärs von Anfang an über Onnaros Geheimforschungen Bescheid gewußt? Warum verriet Natterru ihm gerade jetzt Ereignisse, die strengster Vertraulichkeit unterlagen? War der Unfall mit dem blauen Nebel am Ende gar eine Befreiungsaktion feindlicher Caaler? 
Aber dieser Gedanke schien nun doch zu abwegig. Und zu offenkundig passte es einfach zu vielen mächtigen Senatoren in den Kram, wenn Onnaro etwas zustoßen würde. War da nicht doch auch eine Spur von Enttäuschung im Gesicht des Heerführers gewesen, als er erfuhr, daß Onnaro wohlauf war?
 

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Ein Hoffnungsschimmer - E53 (Moordrache)