Mystique Teil 12a
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"Na, dann mal los, mein Bester!" 

Mork, der ungeduldig in ihrem Griff gezappelt hatte, stürzte freudig los, als sie ihm zeigte, dass sein ursprünglich geplanter Weg okay war. Der dunkle Briard setzte ungebremst zum Sprung durch das Webnetz an und schnappte im Vorbeifliegen nach der Spinne - ein Haps und weg war sie. Milky auf seinem Rücken hatte noch nicht einmal Zeit gehabt, einen Schreckensschrei auszustoßen.

"So geht man mit diesen Viechern um", lachte Robyn und folgte den beiden in den Schutz der Höhle.

Allein das Versiegen des Windes sorgte schon dafür, dass es sich im Innern warm anfühlte, und dass es hier nicht herein schneite, tat sein Übriges zur wohligen Stimmung. Robyn fühlte sich plötzlich unglaublich müde und steuerte einen Felsvorsprung an, der so aussah, als könne er vor unliebsamen Überraschungen schützen. Sie pfiff Mork zu sich und hieß ihn sich hinzulegen. Dann kuschelte sie sich an seine Seite und barg ihren Kopf in seinem Fell. Milky beobachtete ihr Tun mit gerunzelter Stirn. 

"Was hast du vor? Du willst doch nicht etwa... schlafen??"

"Oh doch", erwiderte Robyn und wie zur Besiegelung überkam sie ein Megagähner, "allerdings will ich das. Nur ein Stündchen, Milky, dann kannst du mich wecken. Okay?"

Die kleine Elfe strich sich eine widerborstige fliederfarbige Haarsträhne aus der Stirn und grummelte was von "Ja ja, ich halte Wache. Schlaftablette!"

Robyn, die kaum noch die Augen offen halten konnte, flüsterte "Danke dir" und war auf der Stelle eingeschlafen.

Von sehr weit weg kam ein Mann auf sie zu und sie wusste schon vorher, dass es Rikkor war. Sie wusste auch schon vorher wie er aussehen würde - die gleichen leuchtend  blauen Augen wie sein Vater Coder, nur statt schneeweißer Haare würde Rikkor rabenschwarze haben. Da sie sich in seinen Vater nicht verlieben durfte, verliebte sie sich in dessen Sohn - und das auf der Stelle.

Er stand vor ihr und schaute sie ernst an. Seine Hände hielt er auf dem Rücken verborgen. 

Was muss ich tun dich zu retten? hauchte sie fragend.

Wähle die richtige Blume und ziehe den Stecker aus der Steckdose, erwiderte Rikkor in ihrem Kopf. Sie fand diese Antwort etwas seltsam.

Dann nahm er seine Hände nach vorne und streckte sie ihr entgegen. In der linken Hand hielt er eine zarte anmutige Blume, in der rechten Hand eine dornige, kurz vor dem Verblühen stehende Rose.

Robyn schaute ihn unsicher an. Rikkor nickte ihr aufmunternd zu. 

Langsam bin ich diesen Mist echt leid, dachte Robyn und griff vorsichtig nach der
 
 


 

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