"Na, dann mal los, mein Bester!"
Mork, der ungeduldig in ihrem Griff gezappelt hatte, stürzte
freudig los, als sie ihm zeigte, dass sein ursprünglich geplanter
Weg okay war. Der dunkle Briard setzte ungebremst zum Sprung durch das
Webnetz an und schnappte im Vorbeifliegen nach der Spinne - ein Haps und
weg war sie. Milky auf seinem Rücken hatte noch nicht einmal Zeit
gehabt, einen Schreckensschrei auszustoßen.
"So geht man mit diesen Viechern um", lachte Robyn und
folgte den beiden in den Schutz der Höhle.
Allein das Versiegen des Windes sorgte schon dafür,
dass es sich im Innern warm anfühlte, und dass es hier nicht herein
schneite, tat sein Übriges zur wohligen Stimmung. Robyn fühlte
sich plötzlich unglaublich müde und steuerte einen Felsvorsprung
an, der so aussah, als könne er vor unliebsamen Überraschungen
schützen. Sie pfiff Mork zu sich und hieß ihn sich hinzulegen.
Dann kuschelte sie sich an seine Seite und barg ihren Kopf in seinem Fell.
Milky beobachtete ihr Tun mit gerunzelter Stirn.
"Was hast du vor? Du willst doch nicht etwa... schlafen??"
"Oh doch", erwiderte Robyn und wie zur Besiegelung überkam
sie ein Megagähner, "allerdings will ich das. Nur ein Stündchen,
Milky, dann kannst du mich wecken. Okay?"
Die kleine Elfe strich sich eine widerborstige fliederfarbige
Haarsträhne aus der Stirn und grummelte was von "Ja ja, ich halte
Wache. Schlaftablette!"
Robyn, die kaum noch die Augen offen halten konnte, flüsterte
"Danke dir" und war auf der Stelle eingeschlafen.
Von sehr weit weg kam ein Mann auf sie zu und sie wusste
schon vorher, dass es Rikkor war. Sie wusste auch schon vorher wie er aussehen
würde - die gleichen leuchtend blauen Augen wie sein Vater Coder,
nur statt schneeweißer Haare würde Rikkor rabenschwarze haben.
Da sie sich in seinen Vater nicht verlieben durfte, verliebte sie sich
in dessen Sohn - und das auf der Stelle.
Er stand vor ihr und schaute sie ernst an. Seine Hände
hielt er auf dem Rücken verborgen.
Was muss ich tun dich zu retten? hauchte sie fragend.
Wähle die richtige Blume und ziehe den Stecker
aus der Steckdose, erwiderte Rikkor in ihrem Kopf. Sie fand diese Antwort
etwas seltsam.
Dann nahm er seine Hände nach vorne und streckte
sie ihr entgegen. In der linken Hand hielt er eine zarte anmutige Blume,
in der rechten Hand eine dornige, kurz vor dem Verblühen stehende
Rose.
Robyn schaute ihn unsicher an. Rikkor nickte ihr aufmunternd
zu.
Langsam bin ich diesen Mist echt leid, dachte
Robyn und griff vorsichtig nach der
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