Die Perlen von Caala~Elen | Spielregeln | Eingang | Übersicht |
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Das alte Caala | E54 |
„Um noch mal auf das Tagebuch zurückzukommen, Lloudo
Cander nahm also als erster Kontakt mit den Orcas auf und er entwarf viele
Gebäude der Höhlenwelt Caala. Und auf dieser steht nun unser
heutiges Caala? Dann gab es also schon einmal eine Stadt hier und es bedeutet,
dass die Bibliothek viel älter als der Rest der Stadt ist!“
„Ja und nein,“ antwortete mir Jarscha. „Eigentlich ist außer dem Keller nichts mehr von der alten Bibliothek übriggeblieben. Doch leider wird niemand mehr in den Keller gelassen, man will ihn anscheinend renovieren.“ Plötzlich hörte ich ein knarrendes Geräusch. Jarscha und ich schauten gleichzeitig in die Richtung aus der es kam und sahen eine ältere Frau auf uns zukommen. Sie war eine große dunkelhaarige Alaani mit einem ernsten Gesicht, dessen einstige Schönheit nicht zu übersehen war. „Hallo Chalis, mein Name ist Saala Gwinderra. Ich bin die Bibliothekarin hier. Schön dich zu sehen. Ach, hallo Jarscha, du bist auch hier? Wie ich sehe habt ihr euch bereits einander bekannt gemacht. Ich freue mich, euch eine großartige Mitteilung zu machen. Ihr habt doch sicherlich von den Reparaturarbeiten im Keller gehört? Ich möchte, dass ihr mich dorthin begleitet!“ Mir stockte vor Überraschung der Atem. Ich hatte mir den Keller ganz anders vorgestellt. In den meisten Fällen sind sie dreckig und staubig und man bewahrt darin nur Sachen auf, die man wirklich nicht mehr braucht. Doch dieser hier war ganz anders! Die Eingangstür sah ja noch ganz normal aus, eine Holztür mit allerlei Hinweisen versehen, dass niemand die Baustelle betreten durfte, denn es herrschte Einsturzgefahr. „Ihr braucht keine Angst zu haben,“ meinte Saala, „wir haben die meisten Arbeiten schon abgeschlossen. Stellt euch vor, beim letzten großen Erdbeben vor 70 Jahren stürzte die Zugangstreppe an mehreren Stellen ein und niemand konnte den Keller seit dieser Zeit mehr betreten. Mein Vorgänger sah aber keinen Anlass sie zu erneuern und hätte ich nicht erst vor Kurzem eine großzügige Spende bekommen, es wäre auch heute noch so. Sie öffnete die Tür und erst jetzt sah ich die Ausmaße des Bauprojektes. Die Treppe schien wendelförmig mindestens fünfzig Meter in die Tiefe zu gehen. Am Ende dieses beeindruckenden Bauwerkes befand sich wieder eine Tür. Sie war bestand aus einem seltsamen Material. Es war ein schwarzes, glattes Gestein und irgendwie erschien es mir kalt und abweisend. „Das muss Duralitgestein sein,“ sagte Jarscha. „Dieses Gestein wird heute nur noch von Elendaren verwendet, da es nur am Rande aktiver Vulkane vorkommt.“ „Ganz richtig Jarscha, es gibt in dieser Stadt kein Gebäude, das damit gebaut wurde, denn vor 200 Jahren gab es kein Duralit mehr in Caala,“ meinte die Bibliothekarin erklärend. "Aber kommt doch weiter, ihr werdet gleich ein noch größeres Wunder erleben!" Sie öffnete die Tür und wir verspürten einen kalten, feuchten Hauch, bei dem wir uns noch unheimlicher fühlten. Vor uns erstreckte sich nun ein unterirdischer See, in dem in regelmäßigen Abständen zueinander Duralitsäulen bis zu Decke aufstrebten. Soweit meine Augen in diesem Halbdunkel sehen konnten, erstreckte er sich herzförmig in eine uralte Höhle. Ich erkannte jetzt auch Dutzende kleiner Öffnungen an den Rändern. „Nach meinen ersten Untersuchungen wurden die Elendaren um Lloudo Cander von den Orcas hierher gebracht. Sie lebten hier unten viele Jahre und bauten sich unter vielen Entbehrungen eine neue Heimat auf. Sie schlugen Gänge in das Gestein und verbanden dadurch viele Höhlen miteinander. Es müssten hier vor langer Zeit mindestens zehntausend Elendare hier gelebt haben.“ „Aber was ist dann mit ihnen passiert?“ fragte ich Saala. „Ich habe bis jetzt noch nichts genaueres gefunden. Es muss auf jeden Fall sehr plötzlich passiert sein. Man fand Schriften über ein krakenähnliches Ungeheuer, das hier in der Gegend sein Unwesen getrieben haben soll. Möglicherweise ist das die Ursache für das Verschwinden der Elendaren. Außerdem haben wir festgestellt, dass hier früher alles trocken gewesen sein muss, denn die Elendaren liebten das Wasser nicht so wie wir, daher vertrieben sie es mit Magie aus den Höhlensystemen. Doch kommt, erst gestern fanden wir einen Kanal, der bis zum Zentrum Caala`s führen könnte. Leider hatte ich noch keine Zeit, ihn zu untersuchen und möglicherweise brauche ich auch eure Hilfe, denn ich habe das Gefühl etwas Bedeutsames erwartet uns hier unten.“ Wir begaben uns zu einem Boot aus Elbenholz, eines der besten Hölzer die es Caala gab. Es war schwarz bemalt und hatte schwach leuchtende rote Insignien an der Außenhülle. Ich bemerkte sofort, dass hier Magie im Spiel war, doch spürte ich auch eine Art Ruhe die von dem Boot ausging und meine Sorgen beiseite fegten. Frau Gwinderra, die meinen besorgten Gesichtsausdruck bemerkt hatte, sagte zu uns: „Dieses Boot wurde von Elendaren gebaut und einer Art Schwerkraftmagie versehen worden. Es kann niemals kentern oder aber altern. Es muss damals ein sehr guter Magier verzaubert haben, oder aber die Elendaren von heute sind mächtiger als wir glauben.“ Diese Tatsache beunruhigte mich schon ein wenig, denn wir hatten ja mit den Elendaren so gut wie keinen Kontakt. Die damalige Baukunst war schon unglaublich. Nachdem wir die große Eingangshalle verlassen hatten, fuhren wir jetzt den unbekannten Kanal entlang. Ringsum befanden sich in kurzen Abständen weitere Duralitsäulen. Jarscha, die während der ganzen Zeit den riesigen Kanal betrachtet hatte, drehte sich zu mir herum. „Dies muss früher eines der vier Zentralgänge gewesen sein. Irgendwo im Herzen dieser Anlage muss es einen Tempel geben. In einem alten Buch stand, dass die Bewohner einen Schrein zum Dank an die Meeresbewohner errichtet hatten und es war noch die Rede von einer großen Orcastatue.“ Wir folgten dem Kanal einige hundert Meter. Alle Seitenarme waren durch ein Erdbeben zerstört worden sein, nur die Duralitsäulen schienen den Gang vorm Einsturz bewahrt zu haben. Doch auch jetzt wurde uns die Weiterfahrt verwehrt. Vor uns befand sich ein riesiges verschlossenes Portal.
Es war aus massiven Duralitgestein und mindestens zehn Meter hoch. Auf
dem Tor konnte man unzählige Verzierungen und Schriftzeichen einer
alten Kultur erkennen.
© Marco
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Das Portal - E55 (Marco) |