Die  Perlen von Caala~Elen Spielregeln Eingang E-Mail Übersicht

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Zusammenführung von: 
Die ewigen Legenden der Ozeane - E4 (Sarah Kamber) und Der Auftrag - E32 (Marco)

Die erste Begegnung E35
„Wo sollen wir diese Jarscha finden, um ihr unser Begehr vorzutragen," fragte Orivid seine Besucherin, nachdem er sich an ihren Anblick gewöhnt hatte. 

Karikkrra antwortete ihm nicht sofort. Diese Pause steigerte natürlich die Spannung noch weiter, die in dem Raum herrschte. Mittlerweile hatte auch Kaal seine anfängliche Überraschung überwunden und wartete auf die Antwort, die dieses Kind ihnen geben sollte. 

„Nicht ihr werdet Jarscha finden, sondern sie wird zu euch kommen. Sie ist bereits informiert, dass sie hier einen Auftrag im Namen unserer Lehrerin auszuführen hat. In der Zwischenzeit muesst ihr mit mir Vorlieb nehmen. Ich wuerde euch also raten, mir eure Geschichte zu erzaehlen, damit ich sie an Jarscha weitergeben kann."

Kaal zog seinen Freund beiseite, um ihm ins Ohr zu flüstern: "O.k., ich bin damit einverstanden, eine Magierin zu befragen, aber du kannst doch nicht tatsaechlich diesem Kind vertrauen. Ich wette, sobald wir ihr auch nur einen Teil erzaehlt haben, wird sie herausgehen, um ihren Freunden alles zu erzaehlen, was sie bei uns gehoert hat und dann direkt zum normalen Spiel übergehen." 

Bevor Orivid antworten konnte, setzte Karikkrra an: „ Ich fuerchte, du unterschaetzt meine Faehigkeiten enorm. Ich mag dir zwar als kleines Kind vorkommen, doch ich beherrsche meine Kunst. Ich bin, entsprechend meiner Ausbildung, besonders als Zuhörerin geeignet. Meine Wahrnehmungsfähigkeit und meine Auffassungsgabe uebersteigen die eure um ein vielfaches, sodass ich in der Lage sein werde, euer Problem zu verstehen und Jarscha zu erklaeren. Da sie in ihrer Ausbildung weiter fortgeschritten ist, wird sie die eigentliche Aufgabe fuer euch loesen." 

„Ich möchte dir vertrauen, Karikkrra," erwiderte Orivid. „Ich hoffe, du nimmst meinem Freund sein Misstrauen nicht uebel, er misstraut allem, was er nicht versteht und auf technischem nicht Wege erklaeren kann. Er ist Wissenschaftler und demnach kein Freund der Magie. Unser Problem ist jedoch nicht so trivial, wie du vielleicht annimmst. In erster Linie geht es darum, einen Weg zu finden, gegen die Elendaren zu bestehen, die uns gegenueber sehr feindlich gesinnt sind." 

„Redet, und ich werde euch zuhören," antwortete das Kind dogmatisch.

***

Während ich in den oberen Räumen der Bibliothek stöberte, bemerkte ich diese eigentuemliche Ruhe um mich herum. In Bibliotheken ist es im Allgemeinen immer ruhig, doch hier hatte ich das Gefuehl, von allem Treiben, das um mich herum stattfand, isoliert zu sein. Dabei war ich nicht allein in diesen Räumen. Zwischen den Regalen traf ich auf einige andere Besucher, die nach Buechern Ausschau hielten. Doch ich konnte mich anstrengen, so sehr ich wollte, ich konnte kein Geraeusch wahrnehmen. Diese Stille war jedoch nicht gleichmaessig. Je mehr ich in die Mitte des Raumes vordrang, um so massiver und schwerer erschien mir diese völlige Lautlosigkeit. 

Im Epizentrum dieser Stille sah ich eine Frau, die aeusserst konzentriert in einem Buch las. Die Lautlosigkeit war also magischer Natur, denn nur ein magisches Wesen konnte diesen Kreis aufbauen. Ich spuerte sie nur, da auch ich mit der Magie betraut und gewissermassen in ihr gefangen war. Alle anderen Besucher nahmen ihre Umgebung also ganz normal wahr. Ich schaute mir die Frau sehr genau an. Sie spuerte meinen Blick beinahe sofort und blickte mich ploetzlich mit stahlblauen Augen an. 

Ohne dass sie die Lippen oeffnete, hoerte ich sie fragen: „Was willst du von mir?" 

Da sie ihre Konzentration von dem Buch geloest hatte, das auf ihrem Schoss ruhte, zerstob auch die Stille augenblicklich. 

„Bitte, seid nicht beunruhigt," sagte ich zu der Frau. „Ich habe nicht die Absicht, euch zu belaestigen. Mein Name ist Chalis und ich bin nur hier, um ein Buch zu entleihen." 

Sie entspannte sich, obwohl sie bemerkt haben musste, dass auch ich Magier bin. „Mein Name ist Jarscha," antwortete sie...

Weiter geht es so:

Das Buch - E48 (Marco)