Die  Perlen von Caala~Elen Spielregeln Eingang E-Mail Übersicht

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Die Audienz - E13 (Ralf Guth)

Der Auftrag E32
Das bunte Treiben auf dem Marktplatz erreichte jedesmal zur Mittagszeit seinen Höhepunkt.

Ich konnte mich gerade noch von einem Agrartechnogeschäft lösen bevor es zu einem Handgemenge kam. Was mußten diese Händler auch immer die Preise in die Höhe treiben.

Doch ich hatte einen Auftrag, dem ich nachzugehen hatte.

Seit einigen Tagen wurde mein Mentor immer geheimnisvoller.

Als ich gestern zu ihm kam, sagte er zu mir: „Chalis mein Sohn !“ Er nannte mich immer Sohn, obwohl er ein Orca war. „Es ist genau fünfzehn Jahre her, als ich Dich am Strand der großen Insel fand. Als ich Dich sah mit Deinen großen blauen Augen und den kleinen Händchen, die mir hilfesuchend zuwinkten ...“

Ein kurzes Schweigen.

„Weißt Du, daß war das letzte Mal, daß ich aus dieser Höhle herausgekommen bin.
Doch ich will Dich nicht länger langweilen Chalis. Ich habe einen Auftrag für Dich.
Gehe bitte in die Bibliothek am Marktplatz. Dort wirst Du Gwinderra, die Bibliothekarin, treffen. Ich wünsche Dir viel Glück, mein Sohn!“

Ein einfacher Botengang also. Eine willkommmene Abwechslung für mich, da es nun schon fast ein halbes Jahr her ist, daß ich die Stadt gesehen habe. Gerade kamen zwei Gardisten vorbeigerannt, um für Ruhe am Agrarstand zu sorgen. Sofort hatte sich der Tumult aufgelöst, denn in letzter Zeit hatte es einige Verhaftungen gegeben. Daher wurde die Bevölkerung vorsichtiger gegenüber den Wachen. Doch diese marschierten vorbei, da sich die Aufregung offensichtlich gelegt hatte.

Die Bibliothek befand sich im Zentrum der Stadt. Sie war eines der ersten Gebäude, das die Caalaer gebaut hatten. Man konnte gut die drei nachträglich aufgesetzten Stockwerke erkennen. Es war ein beeindruckendes Bauwerk. Die kleinen Orcas und Delphine, die scheinbar wahllos in das Mauerwerk gemeißelt worden waren, boten aus der Ferne ein interessantes Zusammenspiel. Es schien als ob jedes Tier ein Eigenleben hatte.

„Ist Frau Gwinderra da?“, fragte ich den Wächter am Eingang.

„Die Bibliothekarin ist unterwegs, um ein neues Buch zu holen.“

„Darf ich dann wenigstens eintreten und mich ein bißchen umschauen?“

Natürlich durfte ich dann auch eintreten, denn die Bibliothek war für jedermann zugänglich. Nur in den Keller durfte man nicht gehen, da man dort gerade renovierte.

Weiter geht es so:

Die erste Begegnung - E35 (Achim Raschka)(Weiterführung von E4 und E32)