Die Perlen von Caala~Elen | Spielregeln | Eingang | Übersicht |
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Razzia - E23 (Eumel) |
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Zweifelhafte Herkunft | E27 |
„Mein Name ist Kiwiana,“ antwortete sie der seltsamen
Frau, die sich gerade mit Riynee vorgestellt hatte, und nahm aus
ihren Händen dankbar eine dampfende Schüssel entgegen. Trotz
ihres Hungers blickte sie irritiert auf die gelbe dickflüssige Suppe,
in der rote, grüne und lilafarbene Büschel schwammen. Zögernd
schob sie den Löffel unter einen roten Büschel und hob ihn vorsichtig
heraus.
Riynee ließ eine glockenhelles Lachen erklingen.
„Du hast einen Ausdruck im Gesicht, als befürchtetest du, das Gemüse
würde dir gleich ins Gesicht springen“, kicherte sie.
„Schon gut.“ Riynee lachte immer noch. „Das ist Babita. Ein Viertopf aus verschiedenen Gemüsepflanzen.“ Sie deutete auf die lilafarbenen Büschel. „Das ist Lilat. Die grünen heißen Algüben, die roten sind Steckzwiebeln und alles zusammen habe ich in Toffelbrei eingerührt. Probier schon, du wirst sehen, es schmeckt sehr gut!“ Kiwiana kostete vorsichtig und war begeistert. Heisshungrig fiel sie ohne weitere Begutachtung der einzelnen Komponenten über das Babita her. Riynee grinste. „Und wir bauen sie alle selbst an!“ erläuterte sie stolz. Eine Weile ließ sie Kiwiana in Ruhe essen und beobachtete sie nur, bis sie mit dem Essen fertig war. Dann deutete sie auf einen Krug neben dem Bett. „Wenn du Durst hast – hier ist Zarn. Möchtest du noch mehr Babita?“ Kiwiana verneinte dankend und ließ sich von Riynee die Schüssel abnehmen. Sie wollte sich keine weitere Blöße geben und schenkte sich aus dem Krug in das bereitstehende Glas ein. Doch Riynee entging ihr prüfender Blick, mit der sie die dunkelgrüne Flüssigkeit kurz betrachtete, nicht. „Du bist nicht von hier“, stellte sie fest. „Zumindest nicht aus der nahen Umgebung. Und du bist weder Alaani noch Elendarin. Du könntest Caalaerin sein, aber dafür trägst du sehr ungewöhnliche Kleidung. Woher kommst du, Kiwiana?“ Kiwiana nahm einen großen Schluck vom Zarnwein und stellte dann das Glas bedächtig an seinen Platz zurück. Mit offenem Blick schaute sie Riynee gerade in die olivschwarzen Augen. „Llacaan“, sagte sie dann. „Ich komme aus Llacaan.“ Riynees Gesicht nahm einen fassungslosen Ausdruck an. „Aber das ist... das ist doch... das ist ganz unmöglich.“ Sie stotterte fast. Dann verengten sich ihre Augen zu schmalen Schlitzen. „Du lügst mich an!“ Sie sprang auf. Kiwiana beobachtete entsetzt ihre Reaktion. „Es ist die
Wahrheit!“ rief sie. „Ich muss in ein Dimensionstor geraten sein. Wir machten
gerade eine Pause. Wir warteten auf Altan und Ariina. Karim und Korja waren
gerade losgegangen, um von den Sandanbeeren zu pflücken. Sie wollten
gleich wieder zurück sein. Ich bin... ich muss eingeschlafen sein.
Als ich erwachte, lag ich auf einem... einem Feld. Ich bin stundenlang
umhergeirrt, ohne eine Menschenseele zu treffen. Und dann habe ich euer
Haus gesehen. Und gehofft, jemanden zu finden, der mir hilft. Der mir hilft,
zurück zu finden nach Llacaan. Bitte, Riynee, glaube mir. Ich schwöre,
es ist die Wahrheit!“
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