Die Perlen von Caala~Elen | Spielregeln | Eingang | Übersicht |
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"Be careful not
to let your character die - because if this happens, hardware will be damaged
irreversibly," las Tom aus dem Manual vor.
Kristian lachte abfällig. "Tolles Computerspiel. Sobald du einmal stirbst, kannst du es wegwerfen ..." "CyberAtlantis IST genial", verteidigte Tom die Investition seiner Weihnachtsgeschenke, "'Realitätsnähe ist alles', das hab' ich doch schon vorgelesen. Und im Leben kannst du nunmal auch nicht einfach auf REBOOT drücken und von vorn anfangen ..." "Trotzdem. Wenn ich soviel Geld für ein Computerspiel ausgeben würde, möchte ich auch öfter damit spielen können" erwiderte Kristian, wobei deutlich wurde, dass ER das Geld, dass sein Bruder für die CD-ROM inklusive CyberSuit ausgegeben hatte, auf jeden Fall anderweitig verwendet hätte. "Genau, und deshalb lässt DU gefälligst deine Finger davon, klar? Du bringst es wahrscheinlich fertig, gleich im ersten Level abzukratzen ..." "Wenn du meinst ..." meinte Kristian und verzog sich gelangweilt auf sein Zimmer. *** Drei Tage später
war sein Bruder mit den Eltern in den Sylvesterurlaub gefahren. Auch stundenlanges
Betteln hatte die Eltern nicht davon überzeugen können, den Computer
samt CyberSuit - oder "elektrischer Anzug", wie ihn Vater mißtrauisch
nannte - mitzunehmen.
Kein Passwort. Manchmal war sein Bruder auch zu blöd. Und dann noch das Programm groß und breit im Windows2000-Startmenü abgelegt! Ein Klick und ... Unable to Execute Programm Schlau. Aber nicht
schlau genug. Kristian kannte die 'geheimen' Tricks seines Bruders. Startmenü--Programme--Zubehör--Systemprogramme--Format
C:
Also angeklickt und ... BINGO! "CyberAtlantis - DAS neue Spielabenteuer" flimmerte während der Titelsequenz über den Bildschirm. Kristian hatte sich schon ein wenig im Handbuch schlaugelesen (was wohl einer der Gründe war, warum er nie so computerverrückt geworden war wie andere Leute ... ein richtiger Progger arbeitet nunmal nach dem Prinzip Trial and Error - etwas, wozu Kristian noch nie die Geduld gehabt hatte). Bitte legen sie jetzt den CyberSuit an und schließen Sie den Adapter an die dafür vorgesehene Schnittstelle in Ihrem Computer an. Den CyberSuit seines Bruders anzulegen war gar nicht so leicht ... immerhin war er knapp zwei Nummern zu klein. Als er jedoch erstmal drin war, lag er so eng am Körper an, dass Kristian fast nichts davon spürte. Ein leichtes Ziehen im Nacken teilte ihm mit, dass der Anzug die erforderliche Verbindung zu seinem Rückenmark hergestellt hatte. Überganglos wurden sein Arme und Beine taub, oder besser gesagt, er spürte sie nicht mehr. Stattdessen fuhr das Sichtvisier nach unten, und er sah die bisherige Bildschirmausgabe vor sich. Wenn er versuchte, seinen Arm zu bewegen, flitzte der Mauscursor über den Bildschirm. Das war zwar irgendwie
cool, aber doch etwas beängstigend ... deshalb wählte er im nun
erscheinenden Menü "Teilweise Körperkontrolle wieder herstellen,
Steuerung über Tastatur" und klickte sich weiter.
Sie können nun noch eine Waffe oder einen magischen Gegenstand auswählen, den sie bei Beginn des Spieles bei sich tragen werden. Kristian sah sich die Menüeinträge an ... "Ultraslasher", "Buschmachete", "Zauberstab", "magisches Pulver von Catlaan", ... und der letzte Eintrag "3D-Scan". Den wählte er aus. Stellen Sie nun den Gegenstand, den sie bei sich tragen wollen, in das Scanfeld. Er wird in die Computermatrix übertragen. Kristian sah sich um. Was wollte er mitnehmen? Die Teetasse? Das war albern. Lächelnd streifte sein Blick das Plastiklaserschwert seines Bruders ... nein, das war es auch nicht ... jetzt wußte er es. Er öffnete die Abdeckplatte des 3D-Scanners und legte das Mobilteil des Schnurlosen Telefons hinein, das er mitgebracht hatte. Scan erfolgt. Wo wollen sie den Gegenstand aufbewahren? Kristian klickte auf "untere Seitentasche" und bestätigte. Mit Internet verbinden? Ja/Nein/Bei Bedarf? Kristian wählte "Bei Bedarf", obwohl ihm nicht ganz klar war, was damit gemeint war. Alle Einstellungen wurden nun getätigt. Beim letzten Spiel hatten Sie gerade das dritte Level beendet. Bitte Passwort eingeben. (Information: Auf Eingabe des Passwortes wird Ihre Körperkontrolle wieder deaktiviert, um Ihnen das optimale VR-Feeling zu vermitteln. Beenden sie den VR-Modus, in dem sie als Spielfigur mit drei Fingern der linken Hand ihren rechten Fuß berühren. Viel Spass!) Mist! Die Passwortaufforderung
begann zu blinken ... Wenn er nicht bald etwas tat ... vielleicht konnte
er das System verwirren. Also sinnlos auf der Tastatur rumgehakt. Bei gehaltener
Strng-Taste, damit der Compi alles für Funktionseingaben hielt.
Dann traf es ihn wie ein Schlag. Geräusche, Bilder, eine leichte Brise, die über sein Gesicht strich ... es dauerte einige Minuten, bis er wieder alles richtig zuordnete. Dann sah er sich um. Die Techniker von 3DSoft hatten offensichtlich wirklich gute Arbeit geleistet. Er stand in der Mitte eines großen Marktes, um ihn bewegten sich eine große Menge Menschen, und alles fühlte sich absolut REAL an. So wie seine langen Haare vorher. Er hob die Hand. Drehte sich. Kein Ruckeln, keine halbfertigen 3D-Graphiken, nur pure Realität. Wäre nicht der fischgesichtige Halbmensch gewesen, der auf der anderen Seite des Platzes Perlen verkaufte, hätte Kristian schwören können, sich auf einem echten Wochenmarkt zu befinden. Rein philosophisch betrachtet war das ganze natürlich noch seltsamer ... es stellten sich die selben Fragen wie beim Thema "Traum". Welche Wirklichkeit war nun die echte? Vielleicht bildete er sich ja nur ein, bis vor kurzem auf der Erde gelebt zu haben ... Während er sich noch über all das wunderte, schlich sich ein Gedanke in sein Bewußtsein. Er hatte nirgendwo gelesen, was mit dem Menschen passierte, der zum Zeitpunkt des Todes der Spielfigur an den CyberSuit angeschlossen war ... Ein Geräusch unterbrach
seine Überlegungen. Er konnte es erst nicht einordnen, doch dann wurde
es ihm klar. Fassungslos starrte er seine Tasche an. Das Telefon klingelte
...
© Tzwenny
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Weiter geht es so:
Eine unfreundliche Begrüßung - E3 (Anna Wagenhäuser) |