Die  Perlen von Caala~Elen Spielregeln Eingang E-Mail Übersicht

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Eine ungewollte Reise [Llacaan F114] von Roger Nelke

Ankunft A3
Krrak war in seinem Leben bei den Elendaren schon so manchem Caalaer begegnet. Sie hatten oft mächtige Waffen bei sich, so dass mindestens ein Kampfmagier anwesend sein musste um diesen Vorteil auszugleichen. Krrak war allein, aber so wie die beiden aussahen, war das wohl nicht von Bedeutung. Die beiden hielten sich eng umschlungen und schienen miteinander zu ringen. Krrak überlegte ob er Zeuge eines Begattungsrituals war. Beide waren zwar noch voll bekleidet, aber wer wusste schon wie die Caalaer diese Dinge betrieben. Krrak ging leise auf sie zu, um sie zu fangen oder zu töten, wenn es sich nicht vermeiden ließ.

Urian hatte unterdessen einige Mühe, Jean festzuhalten, so dass er gar nicht auf die veränderte Umgebung achtete. Er hatte die Frau von hinten gepackt um sie zurückzuhalten. Dies und seine größere Körperkraft waren aber der einzige Grund, dass ihm das bis jetzt gelungen war. Es war, als hätte er eine Forelle in der Hand, die ihm immer wieder aus den Händen glitt. 

„Du Idiot, lass mich los! Schau mal da rüber. Wenn Du mich nicht gleich los lässt, werden wir ganz andere Probleme bekommen!“

Auch wenn das sicher eine List war, blickte Urian unwillkürlich auf. Was er sah, jagte ihm einen solchen Schrecken ein, dass er Jean losließ ohne es überhaupt zu bemerken. Statt der Höhle, in der sie sich gerade noch befunden hatten, sah er jetzt eine Kraterlandschaft vor sich. An vielen Stellen strömte heißer Dampf aus dem Boden, und ein intensiver Schwefelgeruch lag über allem. Nun erkannte er auch, was Jean gemeint hatte. Eine wilde Gestalt kam auf sie zugerannt, deren Absicht auch ohne den Speer in der Hand deutlich genug gewesen wäre. Sie wollte sie töten, was ihr auch sicher gelingen würde, wenn kein Wunder geschah. Weder er noch Jean hatten eine Waffe getragen als sie diese ungewollte Reise antraten.

Jetzt tauchte noch eine zweite Gestalt auf. Erst auf den zweiten Blick sah er, dass es sich um Jean handelte. Sie war leicht in sich zusammengesunken und schien über den Boden zu gleiten. So bewegte sie sich auf die fremde Gestalt zu, die stehen geblieben war, um die Ereignisse abzuwarten. Wenn man die mächtige Gestalt mit dem Speer mit der zierlichen Frau verglich, schien das Ergebnis dieses Kampfes klar zu sein. Auch das Messer, das er jetzt in ihrer Hand sah, konnte keinen großen Unterschied bedeuten. Dann erinnerte er sich an seine Schwierigkeiten Jean festzuhalten. Vielleicht würde er ja doch eine Überraschung erleben.

Das Ende kam so schnell, das er gar nicht mitbekam was genau passierte. Jean stieß wie eine Schlange auf die fremde Gestalt zu, die fast sofort zusammenbrach und sich nicht mehr rührte. Mit dem feindlichen Speer in der Hand kam die Frau zu Urian zurück, der sie überrascht betrachtete.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du ein Mitglied der Kriegsmacht bist. Tragt ihr nicht normalerweise Uniformen?“

„Ich weiß nicht, was du meinst, aber ein Soldat bin ich sicher nicht. Ich bin mein eigener Verein und komme in der Regel gut alleine aus. Für die nächste Zeit würde ich aber vorschlagen, dass wir unseren Zwist beiseite legen, bis wir eine ruhigere Gegend erreicht haben“.

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Das Treffen des Senats - E9 (Jehuda)