Mystique Teil 4c
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Als der Würfel mit den vier Augen unter dem Druck ihres Fingers nachzugeben begann, hörte das Gerüttel schlagartig auf; es wurde für den Bruchteil einer Sekunde - wie es Robyn vorkam - dunkel, und als sie wieder sehen konnte, versenkte sich ihr Finger gerade in eine schleimige dunkelbraune Masse. 

Angewidert zog sie ihre Hand zurück und betrachtete die weiche Masse; roch schließlich daran und leckte dann. Es war Schokoladenpudding. In einer Schüssel, neben der ein Löffel lag. Sie merkte jetzt erst, wie groß ihr Hunger war und machte sich über den Pudding her, bis Mork seinen Kopf auf ihr Bein legte und sie ihm die Hälfte der Schüssel überließ.

Erst als Mork den Schokoladenpudding restlos verputzt hatte und mit vier weiteren Bissen die knusprige Schüssel verspeiste, kam sie auf die Idee, ihre neue Umgebung zu inspizieren. Sie saß auf einem Stuhl aus riesigen hellbraunen Lebkuchenfladen, an einem Tisch aus glitzernd weißem Zuckerguss, in einem Raum voller Süßigkeitenmobiliar. Robyn brach ein Stück der Tischplatte ab, erhob sich und wanderte - andächtig an der Zuckerecke lutschend - durch das Zimmer. 

Schließlich öffnete sie eine nach draußen führende Tür und rief nach Mork, der sich nur ungern von einem kleinen Küchenschrank trennte, dessen unterste Schublade aus Bonbonmasse bereits in seinem Magen verschwunden war. 

Sie umliefen neugierig das kleine Haus, das einem gewissen Pfefferkuchenhäuschen nicht unähnlich sah. Robyn erwartete jeden Moment, eine alte knurrige Hexe mit buckliger Katze um die Ecke auftauchen zu sehen, und stopfte sich mit Weingummiblumen, Lakritzblumentöpfen, Schokoladenfensterbänken und einer Kuchenregentonne voll, bevor sie und Mork in den hölzernen Verschlag geworfen würden.

Schließlich sank sie völlig übersättigt auf eine kleine wabbelige Wackelpudding-Gartenbank und wünschte sich nichts sehnlicher als einen doppelten Fernet plus einer kräftigen Tasse schwarzen Kaffee. 

Augenblicklich materialisierte vor ihr ein zartes lilafarbenes Flügelwesen mit sanften goldgesprenkelten fliederfarbenen Augen und bot ihr das Gewünschte auf einem silbernen Tablett dar.

"W...w...wer bist du?" stotterte sie und griff nach
 
 

dem doppelten Fernet
der Tasse Kaffee
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