Die  Perlen von Caala~Elen Spielregeln Eingang E-Mail Übersicht

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Zuviel für einen einzigen Tag - E46 (Anna Wagenhäuser) 

Und noch einmal zuviel... E47
Kiwiana hatte die Worte der Gardisten verstanden und das Geräusch von Riynees Fall nur zu genau gehört. Sie konnte die Frau doch jetzt nicht im Stich lassen ! 

"Los schon, verschwinde!" zischte sie dem llacaanischen Schreier zu. "Kümmere dich um die Neuankömmlinge, du scheinst sie ja zu kennen, versteckt euch irgendwo im Garten. Kommt erst heraus, wenn die Luft rein ist -" Sie zögerte, "- so oder so." Dann schubste sie den Drachen in Richtung Hintertür. "Beeile dich!" Grisu trollte sich. 

Kiwiana fuhr sich durch die kurzen Haare, strich ihr Ledergewand in Form und begab sich erhobenen Hauptes in den vorderen Raum, wo die Gardisten um eine ohnmächtig am Boden liegende Riynee versammelt standen.

Standen da und glotzen hilflos. Kiwiana drängte sich an ihnen vorbei und kniete neben Riynee nieder. "Was habt ihr ihr angetan?" herrschte sie den größten der Drei an und bemühte sich dabei, ihrer Stimme einen festen, sicheren Ton zu verleihen. Das funktonierte. Der Große zeigte sich beeindruckt, schaute sofort betreten drein und verteidigte sich: "Wir haben nicht Hand an sie gelegt! Wir haben ihr nur eine Nachricht überbracht!"

"Und was soll das für eine Nachricht gewesen sein, dass sie so außer Fassung geraten ist?" fragte sie bösen Blickes, während sie einen nassen Lappen beschaffte und Riynees Gesicht damit abwischte. Leises Stöhnen deutete ihr baldiges Aufwachen an.

"Der Bruder ihres Mannes wurde verhaftet. In Caala-Stadt. Wegen unerlaubten Waffenbesitzes."

"Blark?"

"Ach, ihr kennt ihn?" Plötzlich schien dem Soldat etwas aufzufallen. "Wer seid ihr überhaupt? Nennt euren Namen!"

Kiwiana warf ihm einen kühlen Blick zu und tat wie geheißen.

"Kiwiana? So." Zum ersten Mal musterte er sie genauer. "Ihr seht fremd aus. Von wo stammt ihr und was tut ihr hier?"

Kiwiana tat so, als sei sie sehr mit Riynee beschäftigt und dachte fieberhaft nach. Lass dir etwas einfallen, verdammt. Etwas, das ihn nicht misstrauisch macht. Aber was? Was konnte sie sagen, was diese Soldaten nicht merken ließ, dass sie nicht von diesem Planeten stammte? Irgendwie spürte sie, dass es unklug gewesen wäre, die Wahrheit zu sagen.

"Sie ist eine entfernte Verwandte, " meldete sich in diesem Moment Riynee rettend zu Wort, schwach zwar, aber wach. "Die Tochter einer Tochter der Schwester einer Tochter der Tante meines verstorbenen Mannes. Sie erwartet ein Kind und wird die Zeit bis zur Geburt bei uns verbringen, unter Blarks Schutz. Es ist das Kind eines Gesandten des weisen Orcas!"

Ein Raunen ging durch die Runde der Gardisten. Sie traten gemeinschaftlich drei Schritte zurück und deuteten eine Verbeugung in Richtung Kiwiana an, die sich bemühte, ihr Erstaunen hinter einer Maske aus Wissen und Würde zu verbergen.

Riynee erhob sich, trat vor den Anführer der Gruppe und starrte ihm in die Augen. 

"Versteht ihr nun, warum der Bruder meines Mannes nicht unbewaffnet die Stadt betreten konnte?"

Der Gardist verneigte sich erneut. "Natürlich. Wir werden sofort dafür sorgen, dass er frei kommt. Verzeiht unsere Belästigung. Männer! Wir gehen!"

Alle drei zogen sich zur Haustür zurück - rückwärts und dabei buckelnd und grüßend. Dann verschwanden sie nach draußen. 

Die Frauen warteten angespannt, bis die Geräusche des Abzugs der Wache verklungen waren, dann bestürmte Kiwiana Riynee mit Dutzenden von Fragen.

"Später!", wehrte diese ab. "Wo sind unsere Besucher?"

Kiwiana führte sie in den Garten, wo sie umhereilten und vorsichtig nach Grisu riefen.

Aus einem Gebüsch trat der kleine Drache schließlich hervor und schnatterte fragend: "Luft rein?" Als die Frauen bestätigten, winkte er hinter sich ins Gebüsch. "Ihr könnt rauskommen!" 

Zuerst erschien das dicke schweineähnliche Tier und dann ein junger Mann, der irritiert Zeuge wurde, wie die eine der beiden ausgenommen schönen Frauen - diejenige mit dem kurzen braunen, goldsilbern gesträhnten Haar - sich bei seinem Anblick an die Kehle griff, mit erstickter Stimme "Graham" hauchte und bewusstlos zu Boden sank.

Woher kannte sie seinen Namen? Sollte er sie kennen? Er hatte sie nie zuvor gesehen...
 

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Ein Schlag auf den Hinterkopf - E52 (Miljanovic Thomas)