Wir sind eine moderne Familie Weihnachtsmann? Nein Danke!

Es war Weihnachtsvorabend 2004. Der Christbaum wurde wie jedes Jahr von Omi und Opi geschmückt und das Esszimmer danach fest verschlossen , um so neugierige Kinderaugen auszuschließen.

Beim Abendessen sagten Franzi, 5 Jahre alt, und die Zwillingsbrüder Tristan und Wilco , 3 Jahre alt: „Wir wollen dieses Jahr aber auch mal einen Weihnachtsmann hier haben.“ !!!
Die Mutti sah die Kinder erstaunt an und meinte:
„Ihr wisst doch dass es gar keinen Weihnachtsmann gibt, die sind doch bloß alle verkleidet. „
(In die moderne Erziehungsmethode der Mutti passte auch gar kein Weihnachtsmann !! !! Meine Kinder werden nicht belogen „!!!!)
Wie aus einem Munde sprach das Trio: „ Das wissen wir, aber wir wollen trotzdem einen Weihnachtsmann !“
Omi grinste ein wenig und die Mutti wurde etwas ratlos. Sie fragte dann ganz geschickt die Kinder wer denn der Weihnachtsmann sein sollte.
Und wieder kam die Antwort wie aus einem Munde : „ Na der OPI „
Opi wurde nun befragt ob er gewillt sei das neue Amt am folgenden Tag zu übernehmen. Der überlegte nicht lange und sagte zu. Nun brauchten wir ein Kostüm , mit dem Leihen war es so eine Sache, denn alle brauchten ausgerechnet an diesem Tag ihr Kostüm selber.
Endlich klappte es aber doch. Mit vorverlegtem Termin, Weihnachtsmann um 12.30 Uhr , bekamen wir doch ein Kostüm geliehen mit der Auflage , es bis um 14.30 Uhr zurück zu liefern.

Heiligabend 13.00 Uhr:
Ein heftiges Klopfen an der Dielentür des Bauernhofes und das rumpeln schwerer Schritte bringt die nun sehr aufgeregten drei Kinder auf den Plan. Als sich die Tür endlich öffnet steht ein Weihnachtsmann mit großem Sack in der Diele und fragt die Kinder ob er an der richtigen Tür geklopft habe, bei artigen Kindern oder ob er wieder gehen müsse.
Die Kinder sind ganz andächtig und still, brav antworten sie , dass alles seine Richtigkeit hätte und auch fast immer artig sind.
Der Weihnachtsmann schlägt das goldene Buch auf und fragt, ob alle Kinder gut aufräumen würden - ob Wilco nun endlich in seinem eigenen Bett schlafen wolle - ob Tristan morgens länger schlafen würde oder zumindest leise sei, bis es Zeit zum Aufstehen sei und ob alle Kinder in Zukunft besser gehorchen wollten . Andächtig und etwas schüchtern wurde das alles mit dem Weihnachtsmann besprochen, dann wurde gefragt wer ein Lied oder Gedicht aufsagen könnte und weil alle überlegten war es einen Moment ganz ruhig.
In diese Ruhe sagte Wilco: „Guck mal, der Weihnachtsmann hat ja Opis Puschen an !!!
Dann aber wurde gesungen und es gab für jedes Kind ein Geschenk zum Auspacken. Alle verabschiedeten sehr höflich den Weihnachtsmann und baten ihn schließlich : Nächstes Jahr kommst Du wieder ja ? !“

Dann ging man zum Normalen über und nachdem Opi wieder auf der Bildfläche erschienen war, die Geschenke ausgepackt waren und der erste Streit begann , wer welches Teil in die Eisenbahn einbauen sollte. Da wurden die Kinder kurzerhand in die Anoraks gesteckt und mit den Worten : „OMI geht jetzt mit Euch zum Krippenspiel „! aus dem Haus geschickt.
Vor der Kirche erzählten die 3 Kinder stolz, bei ihnen sei schon der Weihnachtsmann gewesen.

Als wir dann wieder zu Hause waren wurden die Kerzen am Weihnachtsbaum angezündet. Die Kinderaugen leuchteten ganz hell und bewunderten den Baum. Es gab ein schönes Essen mit Oma , Opa, Omi , Opi, Tante Thea, Jochen , Katrin und die Kinder.
Dass Opi den Weihnachtsmann gespielt hat wurde nie mehr erwähnt.

copyright OMI Traute Buck (62 Jahre) (am 15.12.05)