Weihnachtsschimmer |
Er schiebt die steifgefrorenen roten Finger in
die Manteltaschen. Wie gehabt. Matsch und Dreck, vom Schnee keine Spur
mehr. Ist wahrscheinlich besser so. Wäre alles weiß, würde
er sich umso leerer fühlen ohne das verlorene Gefühl. Er kickt
einen feuchten Papierfetzen. Weihnachtseinkäufe erledigt, auch nur
ein Teil des ewigen müden Trotts.
Wer ihm entgegenkommt und sekundenlang über seine weit aufgerissenen Augen stolpert, ahnt von Einsamkeit. Und spürt das Etwas, das damals auch in ihm gestorben ist. Der Weg ist viel zu lang. In Gedanken steht er schon vor der Wohnungstür. Kramt den Schlüssel aus dem Manter, schiebt ihn ins Schloß. Tritt sich die Füße ab. Dann der alteingesessene Geruch. Fernsehgerät einschalten und unzufrieden den Kopf auf den Ellenbogen stützen. Der Weg ist viel zu kurz. Ihm ist etwas aus der Tasche gerutscht. "Laß doch das schmutzige Ding liegen!", ruft die Mutter dem kleinen Jungen im grünen Anorak zu. Doch der Junge ist begeistert, hebt das bunte Feuerzeug auf und hält es stolz in die Höhe, hüpft zu seiner Mutter, strahlt und lacht aus vollem Hals. Der Mann blickt auf und lächelt.
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