"Das Schneekätzchen" von Anna Wagenhäuser (14) Ungeduldig wartete sie, bis ihre Eltern endlich fanden, dass es mit dem Singen genug war. "So du kleines Zappellieschen, dann stürz dich mal auf deine Geschenke!" sagte ihr Vater ud lächelte gutmütig. Das ließ sie sich nicht zweimal sagen. Sofort war sie bei dem Karton, der inzwischen angefangen hatte, stürmisch hin und her zu wackeln. "Was ist da drin?" fragte sie ihre Mutter, während sie an dem Band herum zerrte, das den Karton verschloss. "Das wirst du schon sehen!" lächelte ihre Mutter. Lisa seufzte und mühte sich weiter mit dem Geschenkband ab. "Soll ich dir helfen?" fragte ihre Großmutter, die neben dem Baum auf dem Sofa hockte und dem Kampf ihrer Enkelin zusah. "Ja, bitte, aber nur den Knoten aufmachen!" forderte Lisa. Sie
nahm die Schachtel auf den Arm. Sie war nicht sehr schwer und wackelte
noch mehr, als vorher.
Vorsichtig
öffnete sie den Deckel und sah erwartungsvoll hinein. Zwei grüne
Augen leucheten ihr entgegen. Sie griff hinein und fühlte weiches
Fell zwischen den Fingern.
"Mami, das ist ja..." Sie sah zu ihrer Mutter. "Das ist die Katze, die du dir so lange gewünscht hast!" antwortete sie. "Schneeball, habe ich recht? Sie heißt Schneeball, oder?" fragte sie. "Ja, wenn du willst, heißt sie so! Und sie ist ein echtes Schneekätzchen!" sagte ihr Vater und betrachtete lächelnd, wie seine kleine Tochter mit der neuen Freundin spielte. |