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Die Hörigkeit wächst Stund um Stund, mit ihr die Gewissheit, dass sie richtig sein muss.

Man verbeißt sich immer in einen ganz nebensächlichen Gedanken, wenn man nachts wach liegt.

Wie ist die Nacht?  Hell.

Ich bin arrogant genug, meine eigene Meinung zu haben, selbstherrlich genug, in einer sinnlosen Diskussion zu schweigen, eingebildet genug, Traditionen anzuzweifeln und hochmütig genug, die Majorität zu ignorieren - und ich weiß, dass es schlecht, weil gefährlich ist.

Das ist eine Nacht des Unglücks, wo der Mensch die Wahrheit sieht. Und eine Stunde der Verblendung, wo er an Humanität glaubt. Denn Humanität war, ist und bleibt das Gegenteil von Menschlichkeit.

Die Wahrheit wäre mächtig und grausam und eher Teufel als Gott, denn wen würde sie nicht zugrunde richten?

Und irgendwo zwischen morgen und gestern wartet das Heute, endlich erlebt zu werden.

Unter den richtigen Lichtverhältnissen wird jedes menschliche Gesicht zur Fratze.

Das Ungesundeste bleibt wohl das Denken; allein der Gedanke daran bereitet mir Kopfschmerzen.

Die Gesellschaft bastelte sich den Terminus ,Sich das Leben nehmen' und meint damit, dass sie selbst einem zu schwachen Anderen das Leben nimmt.

g.14  
29.6.2000