Heute vor drei Jahren ist unsere Johanna nicht vom Spielen nach Hause gekommen.
Seit drei Jahren trauern wir um unsere tote Tochter. Sie haben unsere lebenslustige, fröhliche, streitlustige Johanna
getötet, unsere Johanna, die Spaß am Leben hatte, glücklich und traurig war und noch so unermeßlich viele Pläne hatte,
die am Anfang ihres Lebens stand und noch alles vor sich hatte.
Wir haben heute noch so viele Fragen und richten sie an den Menschen, der uns Johanna genommen hat:
Warum Johanna? Warum mußte sie sterben? Warum haben Sie Johanna getötet? Warum konnte sie nicht nach Hause gehen?
Wie konnte es so weit kommen? Warum ausgerechnet unser Kind? Warum Bobenhausen, warum am Sportplatz?
Nur Sie, niemand anders, können uns Antwort auf diese Fragen geben, nur Sie können uns sagen, wann und warum Johanna
sterben mußte. Sie kennen ihr Grab, Sie wissen, daß ihr Sterbedatum fehlt, sagen Sie es uns!
Sie sind doch selbst ein Mensch! Vielleicht haben Sie Kinder, wahrscheinlich Menschen, die Sie lieben und die von Ihnen
geliebt werden. Können Sie nicht nachfühlen, wie es uns geht? Sie kennen uns, Sie kennen unsere Trauer, unsere Verzweiflung,
wenn auch nicht immer alles nach außen dringt.
Helfen Sie uns, wenigstens einen Teil des Unfaßbaren zu verstehen!
Warum haben Sie Johanna getötet?
Wir leiden unter dem Verlust von Johanna, Sie können doch auch nicht vergessen!
Machen Sie es sich leichter, treten Sie mit uns in Verbindung! Die Schuld, die Sie tragen, muß sie doch krank machen,
Sie können doch sonst mit niemand reden, die Last muß Sie doch erdrücken, es würde uns allen helfen.
Sprechen Sie mit uns, schreiben Sie uns - wie auch immer - beantworten Sie unsere Fragen, helfen Sie uns zu verstehen!
Unsere Bitte:
Helfen Sie uns, melden Sie sich!
Richard u. Gabriele Bohnacker
2. September 2002
E-Mail-Adresse: (auf Wunsch von Johannas Mutter im September 2014 entfernt)
Der Brief im Original:
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