Tag 16-18
Ich habe Nachricht von meiner dunkelelfischen Freundin erhalten. Es waren nur wenige Zeilen, in denen sie mir von ihrer erfolgreichen
Prüfung zur Kreuzritterin berichtete. Ich bin froh dass sie wohlauf ist.
Drei Tage konnte ich meine Notizen nicht fortführen, weil ich vergaß das Buch mitzunehmen. Ich verbrachte die Zeit in Grausteinhof,
in der dortigen Handwerksgilde, um meine auf der Insel der Zuflucht gewonnenen spärlichen Fertigkeiten in den handwerklichen
Künsten zu vertiefen. Draeks Empfehlungsschreiben habe ich vorgezeigt, aber bis auf dass man mir die Räumlichkeiten zeigte, war ich
ziemlich auf mich allein gestellt. Glücklicherweise begegnete ich Bestija von Klingensang, einem/r überaus freundlichen und
hilfsbereiten Kerra, der/die mir beibrachte wie ich die Maschinen bedienen musste ohne dabei allzuviel Schaden zu nehmen.
Im nahen Oakmystwald besorgte ich mir Bärenfelle, Hirschhaut und Holz, aber damit kam ich nicht weit, denn die Maschinen benötigen
auch Energie, um überhaupt betrieben zu werden. Ich fand jedoch heraus, dass ich mir diese Rohstoffe direkt in der Gilde beschaffen
konnte - gegen Bares. Ich blieb so lange in Grausteinhof bis meine Ersparnisse aufgebraucht waren - der Wunsch nach einem Pferd
ist in weite Ferne gerückt... Dafür habe ich aber mein erstes Bett gezimmert und mir einen Lederrucksack genäht. Sie sind nicht
natürlich nicht perfekt, aber sie anzuschauen und zu benutzen, macht mich stolz. In der fünften Ausbildungsstufe musste ich
aufhören, da mir die weiteren Mittel fehlten, und kehrte nach Willow Wood zurück.
Meine Miete kann ich auch nicht zahlen, Fairlee
hat es aber nicht übers Herz gebracht, mich hinauszuwerfen und mir Aufschub gewährt. Gleich morgen früh melde ich mich beim
Sergeant in den Waldruinen und frage ihn, ob er Arbeit für mich hat. Jetzt will ich noch einige Bilder einfügen und dann schlafen
gehen.
Tag 19
Der Sergeant ließ mich ein paar Ungeziefer erlegen, nahm mich dann zur Seite und meinte ich würde mein Talent bei ihm
verschwenden ;-) Außerdem könne er mir nicht mehr als armselige 22 Kupfermünzen pro Auftrag zahlen und ich sollte mich damit
nicht länger aufhalten. Dann gab er mir ein paar Tipps wo ich bessere Arbeit finden könne und sorgte auch gleich dafür, dass
ich meine Kampfkünste weiter bilden und die Umgegend kennenlernen würde.
So verbrachte ich den Tag einmal wieder ständig auf den Beinen, vornehmlich führte ich Aufträge für die Bewohner von Nesseldorf
durch und lernte dadurch das Torfmoor kennen.
Ein besonders unschöner Auftrag hieß mich Sumpffeen zu töten und ihnen die Flügel
auszureißen! Schrecklich. Die kleinen zarten Wesen taten mir so leid, beim Tod der letzten schwor ich nie wieder Hand an sie
zu legen... Meine Belohnung für diesen Auftrag allerdings war sehr wertvoll, der Schreiber überreicht mir eine Halskette in
Form eines blauen Schmetterlings (sieht beinahe genau so aus wie meine Luna), gefertigt aus den Flügeln der armen Sumpffeen,
welche magische Fähigkeiten besitzt. Ich werde sie von nun an tragen, möge sie mich immer daran erinnern, dass ich in der
Schuld dieser unschuldigen Geschöpfe stehe.
Bei einem anderen Auftrag fand ich ein abgenutztes, aber noch funktionsfähiges Kurzschwert und begann es gleichzeitig mit
meinem bisherigen Schwert im Kampf einzusetzen. Ich beginn begeistert von dieser doppelhändigen Waffenführung! Zwar kann ich
nun mein Schild nicht mehr verwenden, aber das hat bis jetzt noch nicht geschadet. Ein paar meiner Münzen gab ich auch für einen
ersten Bogen aus sowie eine Handvoll Pfeile. Noch treffe ich beim Schießen häufig daneben, aber auch diese Waffe macht mir
Spaß, insbesondere ist sie recht hilfreich, wenn es darum geht einen Gegner bereits aus der Ferne im Überraschungsangriff zu
verletzen. Bis er dann nahe genug ist um mir zu schaden, habe ich ihn manchmal schon so geschwächt, dass wenige Hiebe mit
meinen Schwertern ausreichen, um ihm den Garaus zu machen.
Zeit zu ruhen - morgen wartet weitere Arbeit auf mich.
Tag 20
Heute war es mehrfach ziemlich ungemütlich... Ich wagte mich an zwei Aufträge die mich in bisher unbetretene Gegenden führten - die
Katakomben und die Höhle. Schon des Öfteren war ich an den Einstiegen in die unterirdischen Gänge vorbeigekommen, es gibt sie in
fast jedem Dorf und so auch in Grausteinhof. Was ich vorher nicht wusste - es handelt sich um Kanäle, die auch durchaus noch
Wasser führen können. Als ich hinuntergeklettert war, fand ich mich auch gleich in stinkender Brühe wieder *brrr*. Aber es half
alles nichts, ich musste schwimmen um den vergitterten Eingang zu öffnen. Meine Aufgabe war vier Ratten jeglicher Art oder
Größe zu töten und meinem Auftraggeber mitzubringen. Die Katakomben sind der reinste Irrgarten und hinter jeder Abzweigung lauern
unbekannte Gefahren. Dubiosen Gestalten wich ich aus und versuchte in einem Gang zu bleiben der immer nur geradeaus führte, um
den Weg zurück nicht zu kompliziert zu machen. Es ist feucht da drinnen, stickig und schmutzig. Irgendwann erreichte ich eine
weite Stelle, durch die der Kanal führte und dort waren dann auch Ratten zu finden. Einige Krieger waren hier unten, die es mit
den agressiveren Gattungen aufnahmen, ich begnügte mich mit den kleinen, nicht so wilden. Als ich meine vier Opfer zusammen
hatte, beeilte ich mich diesen unangenehmen Ort so schnell wie möglich wieder zu verlassen.
Nachdem ich die toten Ratten abgegeben und als Belohnung erhalten hatte, war mein nächstes Ziel die berühmt berüchtigte Höhle.
Es kostete mich einige Zeit herauszufinden, dass sie nur auf dem Wasserweg erreichbar war und ich nahm gleich das nächste Schiff das
ich bekommen konnte. Beim Anblick Hunderter weißer umher krabbelnder Spinnen wäre ich am liebsten wieder umgekehrt, riss mich
aber zusammen (ein Predator hat doch keine Angst vor Spinnen, Feigling!) und machte mich auf die Suche. Diesmal nach Fledermäusen,
Albino Fledermäusen. Sehr fasziniert war ich von den Cave Serpents, schlangenartige, sich unentwegt in kreisenden Bewegungen an
den Wänden hinauf und hinter schlängelnde Tiere, die manchmal in der Luft zu fliegen schienen, aber ich glaube das habe ich mir
in der Dunkelheit nur eingebildet. Die Fledermäuse waren rar, aber leicht zu erlegen. In ein paar Nebenhöhlen warf ich aus
reiner Neugierde einige Blicke und weiß jetzt, dass es noch viel ungemütlicher werden wird, wenn ich jemals tiefer in die
Höhle vorstoßen muss...
Mein letzer Auftrag führte mich in den Oakmyst Wald, hier ging es nur darum einen hübschen Picknickplatz am Wasserfall ausfindig zu
machen, was mir nicht schwer fiel, weil ich ihn schon kannte. Etwas schwerer fiel es mir dann schon, dem riesigen Oakmyst Bären
zu entkommen, der mich unverhofft aus einem Seitenpfad angriff und mit dem ich es zwar erst einmal aufnahm, dem ich aber nicht
gewachsen war. Dank seiner bin ich wieder auf dem Boden der Tatsachen. Meine erfolgreichen Abenteuer haben mich die Nase schon
recht hoch tragen lassen. Aber ich bin noch lange kein Ranger, ich stehe erst ganz am Anfang meines Weges. Ich muss unbedingt mit
jemandem sprechen, der mir einen Rat geben kann, welche Waffen ich tragen sollte. Und ein paar Tipps, wie man große Oakmystbären
geschickt besiegt, könnte ich auch gebrauchen...
Fairlee hat sich gefreut dass ich die Miete zahlen konnte ;)